SV Senftenberg – ESV Lok RAW Cottbus I
Spieltag: 25.02.2024
Der Favorit zu Gast in Senftenberg
Senftenberg und Cottbus verbindet so einiges, auch regional. Die Städtepartnerschaft, die BTU und für mich persönlich im Fußball der SC Aktivist Brieske-Senftenberg (FSV Glückauf) mit Energie (SC).
Mit rund 4 Mal so viel Einwohnern wird Cottbus auch immer Favorit im Lande sein. Das spiegelt sich auch in der Tabelle der Landesklasse-Süd wieder. RAW als ehemaliger Landes- und Oberligist rangiert auf Platz 2. Aber auch die Senftenberger haben eine lange große Tradition, die ausgebildete Spieler bis in die Bundesliga entsandten. Die Tagesform der einzelnen Spieler wird heute entscheiden.
Cottbus kam mit fast voller Kapelle. „Nur“ ihr Punktegarant am 8. Brett fehlte überraschend und könnte das Zünglein an der Waage werden. Wir mussten Peter und Marco ersetzten, hatten aber mit Kreismeister Manfred „Mülli“ unseren Edeljoker dabei. In den ersten 2,5 Stunden rauchten keine Friedenspfeifen, sondern die Köpfe. Die Einstellung Aller war ganz klar auf Sieg von den Mannschaftsleitern ausgegeben.
Die 1:0 Führung gab es „standesgemäß“ als Meister bei Manfred am 6. Brett. Seinen Läufereinschlag auf f7 vermochte sein Gegner nicht mehr zu kompensieren. Den Ausgleich konnte Max (Meister REM u18) an 4 nicht verhindern. Nach ausgeglichenem Eröffnungsverlauf im Damenbauernspiel brachte ein Turm-Einsteller im Lavieren der Figuren das sofortige Ende. Spannende Partien gab es am 8. Brett bei Felix (Meister REM u14), der früh eine Leichte gewinnen konnte und Andreas an 3, der gefühlt ausgangs der Eröffnung immer etwas gedrückt stand. Bei Felix standen ab und zu meine immer mehr gräulicheren Haare zu Berge. Nach Irrungen und Wirrungen konnte er aber die Partie gewinnen. Andreas hatte, wie so oft in der Analyse, eine ganz klare Gewinnmöglichkeit. Verpasste diese aber in Zeitnot und verlor sehr unglücklich. 2:2
Stellung: Julia Kirst – Andreas Schroetel:
Statt …. Df8 wäre es Sg4+ gewesen
Kurz vor der Zeitkontrolle wähnte sich der ML in Gewinnstellung. Wer sagte so sinngemäß vielsagend: „das Schwierigste am Schach ist eine gewonnene Stellung zu gewinnen“? Mit wenig Zeit auf der Uhr, zu schwierig für mich. Am Ende der Partie muss ich sogar genaue Züge finden, um das Remis zu erreichen.
Im Kampf der Giganten am 1. Brett, hatte Klaus-Dieter mit Schwarz in der Eröffnung und ausgangs zum Mittelspiel viel Zeit investiert. Für mich sah der Einschlag des Cottbusers auf c6 wie ein Einsteller von K.D. aus. Das und noch viel mehr unterscheidet den ML vom FM. Führung 3,5:2,5
Für mich sitzt aber unser Gigant für die Zukunft am 2. Brett. Meiner Meinung nach würde Jens mit viel mehr Spielpraxis und Turnieren in den Knochen sein Schachwissen auf ein (noch) viel höheres Spielniveau heben. Gegen A. Lehmann reichte zumindest ein Unentschieden für das zwischenzeitliche 4:3 und ein Mannschaftspunkt war gesichert.
Also blieb die Entscheidung mal wieder am „Langen“ hängen. Ich konnte zuerst nicht so richtig verstehen, warum Torsten in seinem Skandinavisch so viel Zeit brauchte. Zu viele Partien an den Spieleabenden (Donnerstag ab 18.00) hatten wir so ausgefochten. Letztendlich war er immer um den vollen Punkt bemüht. Als ein Halber reichte, wickelte er in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit Minusbauern ab und sicherte den Mannschaftssieg zum 4,5:3,5. Was wären wir nur ohne Familie Kühn?
Fazit: Zünglein hin oder her, großer Kampfgeist, dran an der Tabellenspitze und immer sehr gesellig nach den Punktspielen. Welches Ziel soll ich vorgeben?
ML Daniel Richter