1. Runde Landesklasse-Süd 2024/25

SV Senftenberg – ESV Lok RAW Cottbus I

Spieltag 29.09.2024

Holpriger, aber erfolgreicher Start in die Saison

In unserem ersten Punktspiel hatten wir mit RAW Cottbus einen richtigen Brocken zu Gast. Unser Gegner traf mit großen Problemen in der Aufstellung im Spiellokal auf dem Sportplatz Briesker Straße ein. Aber auch die Reserve hat es in sich. Bei uns musste Peter kurzfristig passen.

Das 8. Brett von RAW blieb unbesetzt, so dass Felix spielfrei hatte und wir bereits zum Start mit 1:0 in Führung gingen. Manfred am 6. Brett baute diese nach ca. 3 Stunden auf 2:0 aus, gefolgt vom Anschlusstreffer für RAW an 5. Diese Niederlage von Andreas konnte Max am 4. Brett wett machen und den alten 2 Punkte Vorsprung wieder herstellen. Das blieb auch nach ca. 4 Stunden so, durch die „0“ von Torsten am 7. Brett und den vollen Punkt von Jens an 2. Nach über 4 1/2 Stunden, konnte euer Berichterstatter am 3. Brett die Weichen auf Mannschaftssieg stellen, so dass die Niederlage von Klaus-Dieter am Spitzenbrett nach fast 5 Stunden nicht mehr ins Gewicht fiel.

Endstand 5:3

ML Daniel Richter

Landespokal Mannschaftsmeisterschaft 2024

Finale am 09.06.2024 in Potsdam

In der 2. Runde des LMMP am 04.05. konnten wir gegen Falkensee ins Pokal Finale einziehen. Die Senftenberger Helden waren von 1-4: Klaus-Dieter, Jens, Max und Manfred. Am vergangenen Sonntag stand nun die Endrunde beim Gastgeber USV Potsdam an. Leider konnten diesmal nicht diese 4 das Finale auskosten und für K.-D. und Manfred gingen Andreas und ich (Daniel) an die Bretter.

Große Favoriten waren der Oberliga Aufsteiger Potsdamer SV Mitte und der Landesligist und Gastgeber USV. Zu uns gesellte sich noch die 2. Vertretung von Mitte.

Unsere Losfee Max bescherte uns dann tatsächlich die 2. Garde von Potsdam. Die beiden Giganten mussten im „vorgezogenen Finale“ ran. Trotzdem waren wir vom Papier her immer noch leichter Außenseiter.

Mit beherztem Kampf konnten wir ein 2:2 Unentschieden erreichen und zogen durch die Wertung ins große Finale ein. Das möglich machte Jens am 1. Brett durch seinen Sieg, der entscheidender war als die Niederlage von Max an 2. Andreas am 4. Brett und ich an 3 spielten Remis und das ausgegebene (ambitionierte) Ziel, 2. Platz war Realität geworden. Auch die andere Begegnung endete 2:2 und auch hier bedeutete die Wertung den glücklichen Einzug von Potsdam Mitte ins Endspiel.

Im großen Finale hatten wir dann wenig entgegenzusetzen und verloren mit 3,5:0,5. Ein Kuriosum war, dass ich 2 Mal den gleichen Gegner hatte und das Ergebnis auch 2 Mal das Gleiche war, Remis.

Im Spiel um Platz 3 konnte sich USV gegen Mitte II mit 3:1 durchsetzen, da die 2. Vertretung 2 Spieler an die 1. abgeben musste. Nicht schön für einen so großen Verein, aber auch nicht besonders relevant.

Somit ist der Potsdamer SV Mitte I Pokalsieger in Brandenburg und unser 2. Platz bedeutet ebenfalls die Qualifikation zur Vorrunde der Deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft.

Was aber viel wichtiger ist …

… der Pokal!

(von links nach rechts: Max, Andreas, Jens und Daniel)

Unser Dank gilt dem Gastgeber USV Potsdam und dem Leiter des Pokals Torsten Schröder.

Ergebnisse (Quelle: www.lsbb.de)

ML Daniel Richter

9. Runde Landesklasse-Süd 2023/24

SSG Lübbenau I – SV Senftenberg
Spieltag 02.06.2024

Aufstiegsspiel zur Landesliga

Unsere Schachfreunde aus Lübbenau hatten für den letzten Punktspieltag alles perfekt angerichtet. An jedem Tisch und Brett befanden sich persönliche Namenskärtchen und selbst an die möglichen Ersatzspieler wurde gedacht. Sogar die Partieformulare waren mit Senftenberger Emblem vorbereitet. Es gab frischen Kaffee und es konnte losgehen.

Neben der Anspannung um die Brisanz des letzten und entscheidenden Punktspiels war auch eine gewisse Lockerheit zu spüren. Wir waren eben zu Gast bei Freunden. Die Ausgangslage war klar. Lübbenau führte mit einem Mannschaftspunkt und ein 4:4 würde Ihnen zum Aufstieg reichen. Also mussten wir gewinnen, trotz eines Brettpunktes mehr. Unsere Gastgeber traten in Bestbesetzung an. Wir versuchten unseren Joker Mario zu aktivieren, was leider nicht klappte. Trotzdem waren auch wir mit unseren ersten 8 an den Brettern.

Die Mannschaftstaktik erlaubte dem ML mit Schwarz am 6. Brett ein Remis nach 1 ¾ Stunden. Kurz danach schoss uns Manfred an 7 in Führung. Mit Weiß brachte er im Sizilianer seinen Gegner sehr in Bedrängnis und SF Schefter übersah prompt eine gute Verteidigungsmöglichkeit.

Nach 2 ½ Stunden sah alles gut aus, nur Peter stand etwas gedrückt. Eine Dreiviertelstunde später verdichtete SF Erlach aus Lübbenau seine kleinen Vorteile Stück für Stück zum vollen Punkt. Schade, denn das sah lange Zeit nach einem Remis für Andreas an 3 aus.

Es wurde verbissen gekämpft und nach 3 ½ Stunden begannen für einige Spieler schon die Zeitnotphasen. Auch für Torsten am 8. Brett. Ich wähnte ihn schon auf der Siegerstraße. Fast alle gegnerischen Figuren mussten sich auf die Grundreihe zurückziehen. Welche Variante führt zum Gewinn? Leider reichte es nicht und nach 40 Zügen und über 4 Stunden blieb ein verlorenes Endspiel. 1 ½ : 2 ½

Unser Rückstand erhöhte sich sogar noch, da Peter an 4 seine Stellung nicht halten konnte. Zwischenzeitlich konnte er im Endspiel etwas Gegenspiel kreieren, übersah dann aber eine kleine Taktik. Respekt an den Gegner der nie locker lies und den vollen Punkt unbedingt wollte.

Trotzdem waren 4 ½ Punkte immer noch möglich. Ich glaubte fest daran, da unsere 3 Spieler sehr gut standen. Dann übersah Max am 5. Brett mit Sekunden auf der Uhr einen einfachen Figurengewinn. Trotzdem blieb er ruhig und hatte immer noch eine Gewinnstellung.

Langsam merkte man die große Spannung auch im Spiellokal. Gefühlt bei 40° ging es in die Entscheidung. 4 ½ Stunden und 3 Partien liefen noch. Am Spitzenbrett verkürzte Klaus-Dieter dann zum 2 ½ : 3 ½. Was für eine feine und großartige Energieleistung gegen so einen spielstarken Gegner. Zuerst konnte er einen schwarzen Springer ins Abseits stellen, einen Bauern mitnehmen, um dann am anderen Flügel seinen Anton-Freibauern in Bewegung zu setzen. Ich hatte den Eindruck, dass Schwarz in Zugzwang war, keine Figur mehr ziehen konnte. Schach auf sehr hohem Niveau. Torsten blieb nur noch die Aufgabe. Wenn man mit 7 aus 9 am 1. Brett nicht zufrieden ist, wisst ihr um den Anspruch und Ehrgeiz unseres IM in Lauerstellung.

Noch 2 Partien. Jens am 2. Brett spielt eine hervorragende Saison. Er spielt immer auf Gewinn, auch mit Schwarz. Gegen SF Jandke suchte Jens nach Einbruchmöglichkeiten in die weiße Blockade. Nach 4 Stunden gelang das auch mit der Dame und einem gewonnenen Bauern. Der Gegner drohte seinerseits an beiden Flügeln. Nach der Zeitkontrolle war ein Dauerschach zu wenig und so lies sich Jens auf höchstes Risiko ein. Weiß drohte jetzt selbst Matt. Mit Sekunden auf der Uhr war das alles nicht mehr genau zu berechnen und Jens willigte ins Remis ein. Was für ein Kampf über fast 5 Stunden.

Damit hatte Lübbenau die angepeilten 4 Punkte und ist verdienter Aufsteiger zur Landesliga.

Aber eine Partie lief immer noch. Max konnte nach einer enormen Energieleistung SF Schinagl niederringen. Ich glaube die Aufgabe war eine der leichtesten Übungen von Horst.

Endstand 4:4 und Gratulation an Lübbenau.

Fazit: Vom Kampfgeist seiner Kollegen kann sich der ML eine große Scheibe abschneiden. Unseren ersten 2 Brettern mit Klaus-Dieter (7 aus 9) und Jens (7 aus 8) konnten wir nicht Schritt halten. Trotzdem haben wir Platz 2 erreicht und das beste Ergebnis seit langem hingelegt. Das wurde danach noch ausgelassen im eigenen Spiellokal gefeiert.

Die Saison ist aber noch nicht zu Ende. In 1 Woche geht es zum Pokalfinale nach Potsdam.

ML Daniel Richter

8. Runde LK Süd 2023/24

SV Senftenberg – USV Potsdam II
Spieltag: 28.04.2024

Nach dem Schach ist vor dem Schach – so lautete es für viele Senftenberger Schachfreunde den ganzen April über. Dabei ist das nur das Einspielen für die heiße finale Phase um Aufstiegsränge und Pokale. Und die Senftenberger sind heiß …

So ging es Zuhause auch in der 8.Runde der Landesklasse Saison 2023/2024 gegen die 2.Vertretung der USV Potsdam in nahezu Bestbesetzung an die Bretter. Nichts anderes als ein standesgemäßer Sieg erwartete auch unser diesmal abwesender selbstkritischer Mannschaftsleiter! Aber es wurde, wie nicht anders erwartet, ein kräftezehrender Wettkampftag …

Klaus-Dieter an Brett 1 mit Schwarz hatte keine Lust auf Englisch und nahm über Umwegen die Abkürzung in Richtung moderner Pirc-Verteidigung. Nach hinten raus wurde es dann auch ein richtiger Marathon. Klaus-Dieter wusste es wie gewohnt jede ach so kleine Schwäche in der Stellung heraus zu kitzeln, doch sein Gegner verteidigte sich umsichtig. Gefühlt sah die gegnerische Rochadestellung mit den Bauern h3, g3 und f3 mit Deckung von e4 auch leicht wacklig aus. Nach Abtausch aller Schwerfiguren endete das entstandene Läuferendspiel dank eines gedeckten Freibauern für Klaus-Dieter Remis. Solide FM Leistung!

Ich (Jens) mit Weiß spielend an Brett 2 hatte mich im Vorfeld auf den Versuch eines soliden Franzosen meines Gegners vorbereitet, aber auch ich hatte keine Lust drauf und tischte Anti-französisch auf. Mein ebenwürdiger Gegner hielt auch relativ gut und lange mit bis zu dem Zeitpunkt, als ich bluffte: 
Nach 32. … h6 zog ich in Zeitnot intuitiv 33. Txe5 nebst Tf8+. Anstatt plump Kh7 zu spielen, kam dank gegnerischer zeitbedingter Nerven Txf8 mit dem sehr angenehmen Endspiel Dame + Läufer gegen Turm + Turm. Simples c5 im 33.Zug hätte meine Nerven geschont!

Andreas an 3 bekam die Slawische Verteidigung auf das Brett und hielt seinen König die ganze Partie über in der Mitte. Für meinen Geschmack vielleicht zu lange. Andreas sah sich mit der Zeit auch zunehmenden Druck am Damenflügel ausgesetzt, was er aber gekonnt weglächelte und selbst aktiv wurde. Nach Aufreißen der gegnerischen Königstellung dachte ich auch, dass das Momentum jetzt auf Andreas seiner Seite ist, aber mehr als ein Remis sollte es dann doch leider nicht sein.

An Brett 4 war wieder Peter mit am Start. Mit Weiß spielend hat er resultierend aus der Caro-Kann-Verteidigung ganz stark erst ein Endspiel mit Läufer + Bauer gegen Turm gehalten, aber nach einer Kurzschlussreaktion leider aufgegeben. Die Regeln der Opposition im Endspiel sind leider unergründlich, egal wie lange man schon spielt!

Max an 5 wird mit Schwarz langsam zum Remis Hai. Anfangs musste er sich in einer Englischen Verteidigung dem Druck auf seinen d5 Zentrumsbauern zwar behaupten, aber nach einer Abtauschlawine einigte man sich gegenseitig auf Remis.

Unsere nicht ruhende und kleinzukriegende Senftenberger Schachlegende Manfred zeigte nach seinem starken Auftritt mit 2 Remis gegen 2000er beim 7. LIDO-Open vergangene Woche (hier zu erwähnen, dass das Turnier auch für kommendes Jahr geplant ist in wie gewohnt schöner ruhiger Idylle) auch hier an Brett 6 wieder, dass man auch noch in fortgeschrittenem Alter seinen zigmaligen Schachfrühling erleben kann! Was erst als Russisch vom Gegner angedacht war, endete in einer angenehmen italienischen Stellung, wo Manfred sich einen Bauern nach dem anderen einverleibte unerschrocken von Gewitterwolken, die der Gegner versuchte zu produzieren. Dabei war die Königsstellung mit f3, g4 und h3 passend zum schönen beginnenden Sommerwetter sehr luftig gestaltet, aber der Gegner fand keinen Ausschaltknopf und gratulierte Manfred zum Sieg!

An Brett 7 kreuzte Marco wieder mal für uns die Klingen am Schachbrett. Seine Partie verlief auch wie auf Messerschneide und hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass ihm die Partie aus den Händen gleiten wird. Aber das Kesik-Gen in sich zu haben, heißt unermüdlich kämpfen und siegen zu können. In einem Sizilianer hat Marco erst den gegnerischen Läufer mit Springer Sa5 und Bauer c4 auf a2 dingfest gemacht, um dann einfach einen Springer auf e3 einzupflanzen mit dem Ziel eines gedeckten Freibauern auf e3 nach Schlagen. Und nach Öffnen der Diagonale a8-h1 reichte das Eindringen auf die Grundreihe mit unabwehrbaren Matt, um den Gegner zur Aufgabe zu zwingen.

Torsten wieder mal mit Weiß und wieder mal mit Londoner ergriff von Beginn an die Initiative und wusste den Gegner einzuengen. Durch die Aussicht auf einem Bauerngewinn, ließ Torsten seine Zügel aber lockerer und Schwarz bekam Raum. Nach kurzen Schreckmomenten und einem Aufschrei beider Spieler (ja auch unser Gigant ist mal sanftmütig und verschenkt gerne Figuren, die glücklicherweise nicht immer angenommen werden) konnte auch Torsten den Sieg eintüten.

Fazit: 5.5 : 2.5 SIEG … noch ein Sieg und der Aufstieg ist Wirklichkeit! Aber jetzt wartet erstmal die 2.Runde im Pokal gegen eine nicht zu unterschätzende Mannschaft der SC Caissa Falkensee…Leinen los – möge Caissa mit uns sein !!!

Jens Schneider

Schachaufgabe zum Sonntag

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Schneider – Cech
Weiß Am Zug
Matt in 7 Zügen

7. Runde Landesklasse-Süd 2023/24

SV Senftenberg – SC Senioren Cottbus I
Spieltag 14.04.2024

Senftenberg in (fast) Bestbesetzung

Die Saison biegt in die Zielgerade ein und wir stehen mit Platz 3 in Lauerposition. Unsere Gäste aus Cottbus mussten 2 ihrer top gesetzten Spieler ersetzen. Wir gingen in sehr guter Formation an die Bretter und waren vom Papier her großer Favorit. Felix, unser „dritter“ Spieler für die Zukunft, pausierte. 

Nur „unser Kreismeister“ Manfred am 7. Brett konnte den Favoritenstatus relativ zügig ausnutzen und bestrafte die Ungenauigkeiten seines Gegners nach 1 ½ Stunden zur 1:0 Führung. 

Nach einer schönen Angriffspartie, ausgehend vom Londoner System mit heterogenen Rochaden, stellte „unser Langer“ Torsten an 8 auf 2:0.

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Endstellung nach vorherigem 28. Txh5 Txg1 und 29. Lxg1

Danach gab es 2 Unentschieden an den Brettern 3 und 4. Bei „unserem Blitzmeister“ Andreas stand Slawisch zur Diskussion, „unser früherer CM“ Peter musste sich mit Französisch auseinandersetzten. Beide Partien blieben im Gleichgewicht und endeten folgerichtig mit Remis. 3:1

Nach 3 Stunden konnte unser frisch gebackener Landesmeister und „zweiter“ Spieler der Zukunft an 5 im Endspiel seinen Gegner niederringen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit vielen Abtauschen und schnellem Spiel hatte Max das richtige Konzept mit aktivem König und „guter Läufer gegen schlechten Springer“ gefunden und wickelte sicher zum 4:1 ab. 

In der Abtauschvariante im Caro-Kann fühlt sich der ML sicher. Spielt Schwarz zu passiv, kann der König sehr schnell (nach 35 Zügen) zum Ziel werden. So geschehen nach 3 ½ Stunden:

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35. Lb1xg6 und nach xg6, 36. De7+ konnte ich die Partie im Angriff gewinnen

Als ML bin ich oft skeptisch, möchte vielleicht zu viel und bin nicht immer zufrieden mit (meiner) Leistung. Erzielt man aber den 5. Punkt und der Mannschaftssieg ist gesichert, gibt es nichts schöneres an so einem Spieltag-Sonntag.

Damit hat das Unterhaus 100% geholt. Was gibt es noch vom Oberhaus zu berichten? 2 spannende Partien in der 4. Spielstunde. Am Spitzenbrett gab es bei „unserem IM in Lauerstellung“ Damengambit zu bewundern. Verwunderlich war das Ergebnis nicht – Remis. Aber eines der ausgekämpften Sorte. Klaus-Dieter bewies Siegeswille, konnte aber nach Ablehnung des zeitigen Remis-Angebotes keine richtigen Fortschritte erzielen.

Die letzte Partie des Tages spielte Jens am 2. Brett sehr sehenswert. Nach Aussage des Gegners SF Gensch, wurde er positionell überspielt. „Unser Spieler der Zukunft“ wählte diesmal das solide Königsindisch im Anzug. Schnell sprang er aus der Jacke und zog einen heftigen Königsangriff, bei heterogenen Rochaden, auf. Nach 4 Stunden sah es dann so aus:

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Jens zog c6 (auch bxa6 gewinnt) und nach xc6, xc6 Sb4xc6, Txa6 Sxa6, Lxc6 gab Schwarz auf.

Ein wunderschöner Sieg zum Ende unseres 7. Punktspiels! Endstand 6 ½ : 1 ½

Das bescherte Senftenberg Platz 2 der Tabelle und ALLE sind jetzt in Lauerstellung. Ich bin sehr zufrieden mit den eigenen „unseren“ Spielern, ob Zukunft oder Gegenwart.

Bereits in 2 Wochen steht der USV Potsdam vor unserer Tür und ab 19.04. gehen die Türen zum 7. Lido-Open direkt am Senftenberger See auf. https://schach-lido.jimdofree.com/

ML Daniel Richter

6. Runde LK Süd 2023/24

Hohenleipischer SV Lok I – SV Senftenberg
Spieltag: 17.03.2024

Ja welches Ziel sollte der Mannschaftsleiter uns für die heiße Phase der Saison wohl vorgeben?

Klassenerhalt? Nicht Verlieren? Siege, Siege noch mehr Siege? Und Spaß am Spiel? – Warum nicht gleich alles umsetzen?

Und es ist ja schon ungewohnt genug, öfters als sonst die Favoritenrolle zugeschoben zu bekommen. Was nicht nur daran liegt, dass wir Konstanten an den Brettern in dieser Saison haben, sondern auch im Rücken. Diesmal war wieder mal unser Gute Laune GlücksBär Markus samt Maskottchen Lucy mit von der Partie. Und unseren T.Rex an Brett 1 dürfen wir ja auch nicht vergessen.

In der 6. Runde der Landesklasse Saison 2023/2024 ging es auswärts gegen unsere Schachfreunde aus Hohenleipisch, 1.Vertretung. Und ja, ich muss sagen, sie haben uns schon einiges abverlangt an Sitzfleisch, auch wenn es nach 150 Minuten schon 3.5 zu 0.5 für uns stand.

Klaus-Dieter an Brett 1 hatte mit seinem weißen katalanischen Aufbau gegen einen recht soliden Gegner diesmal alle Hände voll zu tun. Er graste das Brett von oben bis unten ab, lavierte hin und her und steckte einen Bauern nach dem anderen ins Geschäft. Im Nachhinein wundert es mich, dass die Engine bei 2 Minusbauern doch noch in der Nähe von -0.5 liegt. Man darf ein Kamel eben nicht anfüttern, dann hört es nicht auf zu essen. Wie bei unserem Klaus-Dieter, der im Blitzen in dann ausgeglichener Stellung jeden achso kleinen Fehler ausnutzte und den Sieg über die Zeit brachte.

Mit Schwarz spielend bekam ich (Jens) an Brett 2 Englisch serviert, was bei meiner Vorbereitung anscheinend nicht die beste Wahl war. Nach Opfern eines Zentrumbauerns konnte ich einen Springer auf d3 einpflanzen und ein Figurengewinn lag auch in der Luft. Nach misslungenen aber trickreichen Gegenspielversuchen, gab mein Gegner resignierend auf.

Andreas an 3 konnte im Morra-Sizilianer nach einem taktischen Einschlag auf f7 einen Damengewinn verbuchen und nach Aufgabe des Gegners verdient herausragendes Essen im Spiellokal genießen. Das Kiebitzen dagegen kostete das eine oder andere Haar.

An Brett 4 ging diesmal unser Mannschaftsleiter Daniel, gewohnt solide, dennoch nach hinten raus immer leicht unzufrieden (unbegründet!), mit seinem geliebten Königsinder zu Werke. Die abwartende Haltung des Gegners spielte Daniel jedoch in die Hände und es zogen langsam Gewitterwolken in Richtung des weißen Königsflügels. Mit starken Zentrumsbauern auf f4 und e4, Läufern auf e5 und d5 bei halboffener g-Linie sah es auch nicht gut bestellt aus um den weißen König. Auch ein Turmreinschlag gab Weiß nicht die nötige Entlastung und besiegelte den nächsten Sieg. Da kann auch mal der Mannschaftsleiter mit sich und der Mannschaftsleistung an diesem Tag zufrieden sein!

Auch unsere Allzweckwaffe Manfred hatte am Brett 5 Sizilianisch auf dem Brett in fast analoger Stellung wie an Brett 3 mit Motiv eines Damengewinns bei f7-Reinschlag. Manfred blieb durch die umsichtige Verteidigung des Gegners aber nur ein Bauerngewinn, aber dennoch die klar bessere Stellung. Ungewohnte Ungenauigkeiten von unserem Endspiel-Großmeister mit dem Drang den a-Freibauern bis auf die Grundreihe vorzupeitschen, kosteten den Sieg und fast das Remis (Abtausch Turm gegen 2 Leichtfiguren bei leichterem Spiel für Schwarz?!) und uns paar Haare. Also Remis mit viel Luft nach oben in Sachen Chancenverwertung 😉

An Brett 6 und 7 war wieder die Familie Kühn am Start. Torsten unser Theoriefuchs (von mir auch liebevoll der „Senftenberger Gigant“ genannt, wer ihn kennt weiß warum) brachte wie gewohnt gegen einen DWZ stärkeren Gegner eine solide Leistung und erstickte im Skandinavier jegliche Angriffsversuche im Keim. Leider fruchteten auch nicht die eigenen Offensivbemühungen, sodass es auch hier zu einem verdienten Remis kam.

Felix an 7 dagegen musste mit Weiß im Sizilianer sich anfänglich gegnerischen Sticheleien erwehren. Trotz viel Zeitverbrauch, fand sein Gegner keinen Zugriff und kämpfte in Zeitnot erst gegen den drohenden Bauernverlust (üblich im Sizilianer beim rückständigen d6 Bauern nach e5) und dann gegen die Niederlage. Eine falsche Abwicklung im Endspiel mit Mehrbauern kostete Felix leider den sicher geglaubten Sieg. Aber gegen einen 200 DWZ stärkeren Gegner sollte dieses Remis sich dennoch wie ein Sieg anfühlen und mit mehr Zeitinvestition bei spielentscheidenden Stellungen wird sich auch der Erfolg mehr und mehr einstellen!

Vielleicht schon bei der kommenden Landeseinzelmeisterschaft der Jugend, wo wir Felix, Max und Edgar natürlich an dieser Stelle auch viel Erfolg wünschen. Und der Spaß sollte dabei auch nicht zu kurz kommen!

Und nun zu unserem Theoriehai und Schach-Allrounder (verbirgt noch viel sein schachliches Talent) in persona am 8. Brett. Markus, diesmal als Vertretung von Max, nahm von Beginn an seinen Gegner mit Schwarz mit SNIPER (Schachliche Theorieliebhaber fürs Detail kennen sich aus) ins Visier. Durch einen soliden Aufbau des Gegners samt Zentrumsbesetzung ließ ein Durchbruch zwar lange auf sich warten, aber mit zunehmenden Figurenabtausch und Eindringen am Damenflügel kam die weiße Bastion mehr und mehr ins wanken. Und gepaart mit taktisch gut ausgeprägter Spielführung brachte Markus bei seinem Debüt in dieser Saison den vollen Punkt sicher über die Ziellinie und es macht Lust auf mehr 😉

Fazit:

6.5 : 1.5 SIEG

Klassenerhalt → CHECK
Nicht Verlieren → CHECK
Siege, Siege noch mehr Siege → CHECK
Und Spaß am Spiel → CHECK
ALLES UMGESETZT…NOCH FRAGEN ???

Kurz & Knapp: Herausragende Mannschaft mit Lust auf mehr und Blick auf die vorderen Plätze!

Jens Schneider

Impressionen aus dem Spiellokal

5. Runde LK Süd 2023/24

SV Senftenberg ESV Lok RAW Cottbus I
Spieltag: 25.02.2024

Der Favorit zu Gast in Senftenberg

Senftenberg und Cottbus verbindet so einiges, auch regional. Die Städtepartnerschaft, die BTU und für mich persönlich im Fußball der SC Aktivist Brieske-Senftenberg (FSV Glückauf) mit Energie (SC).

Mit rund 4 Mal so viel Einwohnern wird Cottbus auch immer Favorit im Lande sein. Das spiegelt sich auch in der Tabelle der Landesklasse-Süd wieder. RAW als ehemaliger Landes- und Oberligist rangiert auf Platz 2. Aber auch die Senftenberger haben eine lange große Tradition, die ausgebildete Spieler bis in die Bundesliga entsandten. Die Tagesform der einzelnen Spieler wird heute entscheiden.

Cottbus kam mit fast voller Kapelle. „Nur“ ihr Punktegarant am 8. Brett fehlte überraschend und könnte das Zünglein an der Waage werden. Wir mussten Peter und Marco ersetzten, hatten aber mit Kreismeister Manfred „Mülli“ unseren Edeljoker dabei. In den ersten 2,5 Stunden rauchten keine Friedenspfeifen, sondern die Köpfe. Die Einstellung Aller war ganz klar auf Sieg von den Mannschaftsleitern ausgegeben.

Die 1:0 Führung gab es „standesgemäß“ als Meister bei Manfred am 6. Brett. Seinen Läufereinschlag auf f7 vermochte sein Gegner nicht mehr zu kompensieren. Den Ausgleich konnte Max (Meister REM u18) an 4 nicht verhindern. Nach ausgeglichenem Eröffnungsverlauf im Damenbauernspiel brachte ein Turm-Einsteller im Lavieren der Figuren das sofortige Ende. Spannende Partien gab es am 8. Brett bei Felix (Meister REM u14), der früh eine Leichte gewinnen konnte und Andreas an 3, der gefühlt ausgangs der Eröffnung immer etwas gedrückt stand. Bei Felix standen ab und zu meine immer mehr gräulicheren Haare zu Berge. Nach Irrungen und Wirrungen konnte er aber die Partie gewinnen. Andreas hatte, wie so oft in der Analyse, eine ganz klare Gewinnmöglichkeit. Verpasste diese aber in Zeitnot und verlor sehr unglücklich. 2:2

Stellung: Julia Kirst – Andreas Schroetel:

Statt …. Df8 wäre es Sg4+ gewesen

Kurz vor der Zeitkontrolle wähnte sich der ML in Gewinnstellung. Wer sagte so sinngemäß vielsagend: „das Schwierigste am Schach ist eine gewonnene Stellung zu gewinnen“? Mit wenig Zeit auf der Uhr, zu schwierig für mich. Am Ende der Partie muss ich sogar genaue Züge finden, um das Remis zu erreichen.

Im Kampf der Giganten am 1. Brett, hatte Klaus-Dieter mit Schwarz in der Eröffnung und ausgangs zum Mittelspiel viel Zeit investiert. Für mich sah der Einschlag des Cottbusers auf c6 wie ein Einsteller von K.D. aus. Das und noch viel mehr unterscheidet den ML vom FM. Führung 3,5:2,5

Für mich sitzt aber unser Gigant für die Zukunft am 2. Brett. Meiner Meinung nach würde Jens mit viel mehr Spielpraxis und Turnieren in den Knochen sein Schachwissen auf ein (noch) viel höheres Spielniveau heben. Gegen A. Lehmann reichte zumindest ein Unentschieden für das zwischenzeitliche 4:3 und ein Mannschaftspunkt war gesichert.

Also blieb die Entscheidung mal wieder am „Langen“ hängen. Ich konnte zuerst nicht so richtig verstehen, warum Torsten in seinem Skandinavisch so viel Zeit brauchte. Zu viele Partien an den Spieleabenden (Donnerstag ab 18.00) hatten wir so ausgefochten. Letztendlich war er immer um den vollen Punkt bemüht. Als ein Halber reichte, wickelte er in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit Minusbauern ab und sicherte den Mannschaftssieg zum 4,5:3,5. Was wären wir nur ohne Familie Kühn?

Fazit: Zünglein hin oder her, großer Kampfgeist, dran an der Tabellenspitze und immer sehr gesellig nach den Punktspielen. Welches Ziel soll ich vorgeben?

ML Daniel Richter

3. Runde LK Süd 2023/24

SV Senftenberg – Ludwigsfelder SC I
Spieltag: 03.12.2023

Leise rieselt der Schnee und wir zittern zusammen (mit unserem Mannschaftsleiter), dass wir diesmal die Schachkrimis übersteh´n….dabei ging es anfangs ruhig und friedlich zu, wie es auch in der Weihnachtszeit sein sollte.

In der 3.Runde der Landesklasse Saison 2023/2024 ging es Zuhause gegen einen Altbekannten aus der letzten Saison – dem Ludwigsfelder Schachclub, 1.Mannschaft. Zwischendurch hatte ich auch ein Déjà-vu (damalige 3:5 Niederlage)… naja nicht ganz … wo ich ja diese Saison den Luxus habe Zuhause mit Weiß zu spielen und wir durch unseren neuen „Altzugang“ am 1.Brett einen Punktegaranten 4.0 hinzugewonnen haben. Aber nun zu ein paar schachlichen Fakten …

Klaus-Dieter an Brett 1 mit Schwarz bekam es mit meinem und auch seinem Gegner aus der letzten Saison zu tun und er schien eröffnungstechnisch gut präpariert gewesen zu sein, wie man es von ihm kennt. Gleich zu Beginn der Fantasy-Variante in der Caro-Kann Verteidigung ließ er einen Bauernopfer vom Köcher, was Weiß regelrecht zum Grübeln brachte. Weiß entschied sich für das falsche Abspiel und steckte einen Springer ins Geschäft für 2 Bauern + Freibauer auf der 6.Reihe inklusive verlorenes Rochaderecht für beide Seite. Und dann noch die Schwarze Dame im eigenen „Fleisch“ auf f2… – kleine Fingerübungen von Klaus-Dieter reichten dann aus, um sein Punktsieg offiziell zu machen.

Ich (Jens) mit Weiß spielend an Brett 2 hatte mich im Vorfeld auf den Versuch eines soliden Franzosen meines Gegners vorbereitet, um gleich zu Beginn meinen Gegner auf unbekannte Pfade zu lenken. Durch den schwarzen Zentrumsvorstoß (S: c5/d4), ergab sich die Möglichkeit den schwarzen Springer auf f6 durch e5/f4 auf die Grundlinie nach e8 zu zwingen. Und nach Schwächung der schwarzen Felder ließ ich es mir nicht nehmen nach Lb4 den eingeklemmten Turm auf f8 einzusammeln. Nachträglich aber betrachtet, wäre eine Stellungsverstärkung aber besser angebracht gewesen…aber was hat, da hat man. Auch wenn die gegnerische Läufer-Dame Batterie auf der a8-h1 Diagonale meinem Gegner Chancen eröffnete, war es am Ende zu viel des Guten und mein Gegner gab auf.

Andreas an 3 hatte da mehr zu schwitzen und sah sich einem aggressiven Engländer (W: c4/b4) ausgesetzt. Und Weiß gelang es auch den schwarzen Damenflügel zu unterminieren und nach Öffnen der c-Linie einen rückständigen Bauern auf c7 als Ziel der Angriffsbegierde auszumachen. Weiß verstärkte den Druck auch Zug um Zug, sodass Schwarz alle seine Figuren auf die Verteidigung der Schwächen im eigenen Lager ausrichten musste. Mit zunehmender Zeitnot jedoch überzog Weiß und sah sich mit einem Endspiel mit Leichtfigur weniger konfrontiert, was Andreas mit gewohnter Senftenberger Manier über die Ziellinie brachte.

An Brett 4 war wieder einer unser Geheimwaffen im Einsatz…Peter. Mit Weiß spielend bekam er eine für ihn sehr wohlwollende Abwandlung der Philidor-Verteidigung (W: e4, d4/S: c6, d6, e5) auf das Brett und er hatte auch zu jeder Zeit alle taktischen Finessen fest im Blick. Denn nach einer Abtausch Lawine mit Bauerngewinn, zog sein Gegner selbst ein Mattnetz um sich, aus dem es kein Entrinnen mehr gab.

Max an 5 hatte vielleicht die unauffälligste Partie an diesem Tag auf dem Brett. Viele seiner Figuren konzentrierten sich anfangs auf die Grundlinien, es war auch nicht viel los und nach Abtausch einiger Figuren entschied man sich friedwollend auf Unentschieden.

Bei unserem Mannschaftsleiter (Daniel) am Brett ging es im Grunde anfangs auch sehr ruhig und gemütlich zu bis zum gegenseitigen Bauernsturm auf die Könige. Bei heterogenen Rochaden war Daniel gefühlt auch einen Schritt schneller mit den Bauern (W: a4, bxa6/S: h5, g4), aber Unachtsamkeiten in der Zugfolge ließen ihn die Dame ohne richtige Kompensation einbüßen und er gab auf.

Marco mit Schwarz an Brett 7 hatte nach der Eröffnung mit einer unglücklichen Aufstellung seiner Figuren zu kämpfen (W: Lf4, e5/S: Sh6, Lc7), auch wenn er stetig versuchte den Druck auf das gegnerische Lager zu erhöhen. Weiß verteidigte sich umsichtig und erhöhte seinerseits den Druck bis zu dem Punkt, an dem Schwarz die Niederlage sich leider eingestehen musste.

Torsten unser Dauer-Weißspieler (was für ein Glückspilz…hoffe er langweilt sich nicht) wollte es an Brett 8 eigentlich ruhig angehen lassen, aber sein Gegner entschied sich für eine sehr offensiv ausgelegte Pirc Aufstellung (zugelassener Weißangriff auf den Königsflügel). Das brachte Schwarz zwar einen Bauerngewinn auf h4 und anfangs auch das Zurückdrängen der gegnerischen Figuren ein, aber zugleich lebte er jetzt auch viel gefährlicher, u.a. auch wegen der „beinahe“ offenen h-Linie. Und das sollte sich schlussendlich auch rächen und dem Senftenberger Giganten einen weiteren Punkt auf der Scoring-Liste einbringen.

Fazit: Auch wenn nach einem zwischenzeitlichen Rückstand (1.5 : 2.5) Erinnerungen an die letzte Saison hochkamen, kann man am Ende mit dem Ausgang (5.5 : 2.5 SIEG) rundum zufrieden sein und sich mit breiter Brust in die nächsten Vergleichskämpfe stürzen und das hoffentlich ohne Schachkrimi und Schweißperlen für unseren Mannschaftsleiter!

Und in dem Sinne wünsche ich im Namen der Senftenberger Schachfreunde Allen eine schöne Weihnachtszeit!

Jens Schneider

2. Runde LK Süd 2023/24

Potsdamer SV Mitte III – SV Senftenberg

Spieltag: 19.11.2023

Wenn es draußen gießt wie aus Kübeln, spielt man am besten Schach in der warmen Stube. Oder fährt extra in die Landeshauptstadt, was immer eine Reise wert ist. Nach unserem unglücklichen Start in die Saison wollten wir es am vergangenen Sonntag unbedingt besser machen. Gegen die 3. Mannschaft von Mitte waren wir vom Papier her an fast allen Brettern favorisiert. Aber jede Partie muss erst einmal gespielt und gewonnen werden.

Die 1:0 Führung für uns war noch die leichteste Übung. Der Gegner eures Berichterstatters erschien nicht, so dass ich diesmal eine fehlerfreie Partie vorzuweisen hatte, ohne eine Figur zu ziehen. Ich war also zum Zuschauen verdammt. Schwitzen, mitfiebern, Kaffee trinken und leckeren Kuchen essen, kam auch noch dazu.

Alle Senftenberger kamen gut aus der Eröffnung. Leider bisweilen mit enormen Zeitverbrauch. Torsten am 7. Brett hatte die weißen Farben und musste sich mit Holländisch auseinandersetzen. Er spielte solide, aber einen Tick zu passiv. Trotzdem versuchte er bis ins Endspiel alles. Aber die Partie verflachte nach 2 ½ Stunden zum gerechten Remis. Neben Torsten spielte sein Sohnemann Felix am 8. Brett. Mit Schwarz opferte er in der Eröffnung einen Bauern für großen Entwicklungsvorsprung. Das zusätzliche gute Figurenspiel bescherte Felix mehr als Ausgleich. Sein Gegner musste eine Qualität geben, um noch im Spiel zu bleiben. Alles sah nach einem schnellen Ende aus. Leider verlor Felix den Faden und das Mehrmaterial. Ein Blackout beendete die Partie dann sofort. Ausgleich 1 ½ : 1 ½

Nach 3 Stunden konnte ich nicht abschätzen, wie das hier heute ausgeht. Großer Kampfgeist an allen Brettern und allen Beteiligten. Dann brachte uns Peter wieder in Führung. Am 4. Brett gab es bei ihm Damengambit. Nach und nach konnte er seine schwarze Stellung verbessern und mittels Zentrumsbauer sehr aktiv werden. Hier war es ein Figurengewinn, der die Partie abrupt beendete.

Eine halbe Stunde später hatte Andreas ein Einsehen und stellte seine Gewinnversuche ein. Am 3. Brett servierte ihm sein erfahrener Gegner eine moderne Variante (2.Sf6) im Skandinavier, was schnell sehr scharf werden kann. Aber aus einem ruhigen Verlauf, versuchte Andreas einen Angriff am Königsflügel aufzuziehen. Das temporäre Räumungsopfer auf f5 sah hübsch aus, reichte aber nicht für Vorteil. Nachdem fast alle Figuren das Brett verließen, war das Unentschieden unterschriftsreif. 2:3

Nach über 4 Stunden brachte Jens an 2 mit den schwarzen Steinen seine sehenswerte Partie nach Hause. Im sizilianischen Gambit mit b4 investierte er viel Zeit, um die richtigen Züge zu finden. Aber Mehr-Bauer ist ein Bauer mehr. Im Mittelspiel konnte Jens die Initiative an sich reißen und mit taktischen Nadelstichen gespickt den verdienten Sieg einfahren.

Endstellung nach Sd2

Damit war der Drops noch lange nicht gelutscht, denn die Stellungen am 1. und 5. Brett standen auf Messers Schneide.

Klaus-Dieter am Spitzenbrett tauschte im Trompowsky früh seinen Läufer gegen den Springer auf f6. Er meinte, ungenau weitergespielt zu haben und sah sich dadurch dem starken gegnerischen Läuferpaar ausgesetzt. Mit dem Pfund in der Tasche hielt der Potsdamer ML die Partie lange im Gleichgewicht, vielleicht sogar mit leichten Vorteilen. Erst nach 4 ½ Stunden schlug das Pendel, in der Zeitnotphase, in die Senftenberger Richtung. Diesmal also der Matchpoint von Klaus-Dieter! 2:5

Max erwiderte an 5 den Königsinder mit der Sämisch Variante. Er spielte erst am Damenflügel und versuchte im Folgenden einen Angriff am Königsflügel. Schwarz opferte gegen den Angriff einen Springer um seinerseits einen Konter gegen den weißen König zu setzen. Das sah auch alles sehr gefährlich aus. Max verschaffte sich sogar einen Anton-Freibauern, versäumte aber die genaue Verteidigung seines Königs. So rettete sich sein Gegenüber ins Dauerschach. 2 ½ : 5 ½
Siiiiiieg

Das war ganz harte Arbeit und kostete richtig Körner. Bereits in 2 Wochen steht Ludwigsfelde vor der Tür.

Mit dicken Bäuchen ging es dann, im immer noch verregneten Sonntag, nach Hause. Vielen Dank an den Gastgeber für die großartige Bewirtung!

ML Daniel Richter